Früher war der Quedlinburger Kleers eine riesige dreiecksförmige Grünfläche mit einer Größe von ca. 210 Morgen. Heute zeugt davon nur noch die Festwiese. Die Form eines Dreieckes wurde jedoch bis heute beibehalten. Der Kleers erstreckte sich nördlich vom ehemaligen Inneren Gröperntor (wurde 1860 abgebrochen) bis zur damaligen Walkenmühle, südlich ebenso vom Inneren Gröperntor bis zum ehemaligen Oeringer Tor (1872 abgebrochen) über die Gartenstraße wieder zurück zur Walkenmühle. Der östliche Teil dieser Fläche hieß damals Kleersanger. Vor der Erschließung des Kleers zur Wohnnutzung standen auf diesen Flächen Gärtnereien mit Gewächshäusern.
Früher wurden auf den Grünflächen unter anderem Schafe gehütet. Zur Getreideernte stand dort auch eine Dreschmaschine, die von einer Lokomobile angetrieben wurde. 1945 hatten viele Leute ihre Getreideähren ausdreschen lassen. Das Fauchen des Wasserdampfes und Zusammenklatschen der meterlangen Antriebsriemen der Lokomobile war für die Kinder immer ein Erlebnis. Im Frühjahr und im Herbst freuten sich die Kinder auf den Rummel, welcher auch bis zum heutigen Tage dort stattfindet.
Das Wohngebiet Kleers in seiner heute bekannten Form wird durch seine überwiegend in Block- bzw. Plattenbauweise errichteten Wohngebäude, welche im Zeitraum von 1975 bis 1985 errichtet worden sind, geprägt. Als mehrheitlich von Neubauobjekten architektonisch geprägter Stadtteil fügt sich dieser im Bereich der Oeringer Straße und Kleerstraße direkt an die Quedlinburger Altstadt an.
Das sich im Wandel befindende Wohngebiet hat an einigen Stellen schon einen Rückbau von Wohnobjekten zu Gunsten umfangreicher Aufwertungs- und Modernisierungsmaßnahmen anderer Wohngebäude erfahren. Auch sind zwischenzeitlich neue Wohnobjekte gebaut worden und weitere Neubauprojekte in diesem Stadtteil befinden sich in der Planung. Auch die weitere Sanierung von Bestandgebäuden der Wowi befindet sich in Vorbereitung.